2016 / 12. August

Einkauf muss unbedingt auch die Abteilung HR ins Boot holen


Wohin entwickeln sich Einkauf und Personalentwicklung im Kontext Industrie 4.0? In meinem Interview für die „Beschaffung aktuell“ reden die ehemaligen CPOs und BME-Vorstände Dr. Hugo Eckseler (Foto oben rechts) und Dr. Jürgen Marquard (links) Klartext. Die beiden Einkaufsexperten sind heute in der Personalberatung Talent-net GmbH (Köln) aktiv. Eine ihrer Thesen: Die Abteilung HR gilt es dringend für den speziellen Bedarf des Einkaufs zu sensibilisieren.

Das ganze Interview lesen Sie hier: BA_Talent-net_Interview-8-2016-Ursel

 

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Auszüge:

Beschaffung aktuell: Wo sehen Sie in Einkaufsorganisationen das größte Potenzial?
Eckseler: Die Bereitschaft, in Entwicklungs- und Trainingsmaßnahmen für Einkäufer zu investieren, ist in vielen Unternehmen unterentwickelt. Großer Nachholbedarf besteht eigentlich überall bei persönlichen Skills und bei der Nutzung professioneller Methoden, beispielsweise Stakeholder Analysis im Umgang mit Geschäftspartnern …

Beschaffung aktuell: Wie beurteilen Sie den Komplex Einkauf und Industrie 4.0?
Marquard: Viele Unternehmen haben katalogbasierte Bestellsysteme, E-Sourcing-Tools und interaktive Supply-Chain-Plattformen implementiert. Die Nutzung von Big Data steckt aber noch in den Kinderschuhen. Die zunehmende Vernetzung ist in der Tat herausfordernd, aber ich sehe die vielen so oft propagierten neuen Anforderungen gar nicht. Wandel im Einkauf diskutieren wir seit 20 Jahren. Viele Unternehmen sind gut vorangekommen, beispielsweise bei der Generierung von Innovation …

Beschaffung aktuell: Was müssen die Unternehmen generell tun, um interessante Kandidaten an sich zu binden?
Eckseler: Für viele Bewerber sind nach wie vor große Unternehmen besonders interessant wegen Internationalität, Karrieremöglichkeiten und wirtschaftlicher Sicherheit. Ballungsräume werden bevorzugt. Wenn man das Know-how weiblicher Mitarbeiter halten will, dann rate ich auch zu flexiblen Arbeitszeiten. Den Ausschlag gibt zumeist die Aussicht auf fachbereichsübergreifende Projekte und Gestaltungsspielräume. Gerade in Einkauf, Logistik und Supply Chain Management sollte es dafür ausreichend Raum
und Potenzial geben.

Beschaffung aktuell: Was hat Sie motiviert, auf die Dienstleisterseite zu wechseln?
Marquard: Ich komme von der Marketing- und Vertriebsseite, bin später in den Einkauf gewechselt. In den vergangen 30 Jahren in der Industrie habe ich mich immer als Dienstleister entlang der Schnittstellen verstanden. Für mich ist der nahtlose Übergang in die Personalberatung ein logischer Schritt, weil ich die Nöte in den Unternehmen kenne, etwa dass Stellen lange Zeit unbesetzt bleiben.

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Mehr über die Talent-net GmbH: www.talent-net.org
Rekrutierung und Entwicklung von Fach- und Führungskräften (Executive Search, Interim Management, Trainingsprogramme, Coaching, Change Management) mit Fokus auf Einkauf, Supply Chain und Logistik

Magazin Beschaffung aktuell: www.beschaffung-aktuell.de

Fotos: Copyright: Sabine Ursel + Talent-net, 2016

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